Denkmal : Naturschutz

Sanierung historischer Rebmauern "Hüttenbühl" in Herbolzheim

 

Fast zugewachsen war bis vor kurzem ein zweieinhalb Hektar großer ehemaliger Weinberg in Herbolzheim. Markant sind die ausgedehnten Trockenmauern, zwischen den Terrassen, die aus Jura-Kalksteinen aufgebaut sind. Nach Angaben des Landesdenkmalamtes gehörte die Anlage zum ehemaligen Kloster Tennenbach, das um 1800 aufgelöst worden ist. Die Mauern sind damit älter als 200 Jahre. Sie sind (nicht nur für den Denkmalschutz) auch deshalb von großem Interesse, weil Rebmauern in den lößbedeckten Gebieten des Breisgaus nicht häufig sind.

 

Die Trockenmauern sowie ausgedehnte Hecken sind gesetzlich geschützt. Die Flächen sind im Eigentum der Stadt Herbolzheim sowie des BUND. Die Maßnahmen wurden von der Stadt als Ausgleich naturschutzrechtlicher Eingriffe dem Ökokonto zugeordnet.

 

In Abstimmung mit den Grundstückseigentümern, dem Landesdenkmalamt und der Naturschutzbehörde wurden mehrere Ziele für Naturschutz und Denkmalpflege gesetzt:

 

Freistellen der Rebmauern

- abschnittsweiser Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern, um die Mauern freizustellen

- Entfernen von Efeubehang

- Räumen von Ablagerungen am Mauerfuß

  

Instandsetzen beschädigter Mauern

 

Regelmäßige Pflege der Flächen in den kommenden Jahren

 


Einzelne Mauerabschnitte wurden schon in den vergangenen Jahren von Mitarbeitern des BUND freigestellt.

 

Ein Großteil der Mauern war überwachsen, die typischen Biotopeigenschaften sonnenexponierter Trockenmauern kamen nicht zur Geltung.

2015: Ein erster Schritt

Ablagerungen am Mauerfuß wurden geräumt,  Boden und Steine, die sich über die Jahrzehnte dort angesammelt hatten, beseitigt.

Im Hintergrund zwei Abschnitte, in denen die Mauer zusammengebrochen und von Bäumen und Sträuchern überwuchert waren.

Spezialisten bei ihrem G'schäft

An der Schadstelle werden Erdmaterial, Wurzeln und Steine mit dem Bagger herauspräpariert . . .

. . . und die "gewonnenen" Steine für den Neuaufbau nach Größe und Form sortiert.


"Dort, genau den Stein brauche ich als nächstes!"

Sorgsam wird der passende Stein mit dem Bagger auf das Gerüst gehoben.


G'schafft !

April 2016

Die ausgebrochenen Mauerabschnitte sind fachmännisch und ausschließlich mit Kalksteinen aus der zerfallenen Mauer sowie vom benachbarten Kahlenberg wieder aufgebaut. Die Steine wurden der Stadt vom Zweckverband Kahlenberg zur Verfügung gestellt.

 

Die sanierten Mauerabschnitte sind an der hellen Farbe erkennbar, die dunkle "Patina" daneben wird sich erst nach und nach einstellen. 

Der Mauerfuß an der zweiten Terrasse ist freigelegt.

 

Die Steine zur Sanierung liegen schon bereit.

 

Ausführung: 2016-2018